erschreckend weit verbreitet. 80,9 Prozent aller saarländischen Rentnerinnen beziehen eine Altersrente unterhalb der Grundsicherung. 39,8 Prozent haben monatlich sogar nur weniger als 250 Euro Rente zur Verfügung. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage von Prof. Heinz Bierbaum hervor, dem wirtschaftspolitischen Sprecher der Linksfraktion im Saarländischen Landtag. „Wer im Berufsleben schlecht verdient, der hat im Alter große Probleme, mit seiner Rente über die Runden zu kommen. Der allgemeine Lohnrückstand der saarländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegenüber ihren Kollegen in anderen Bundesländern führt natürlich dazu, dass die Renten hier allgemein auf einem bescheideneren Niveau sind. Verheerend wirkt sich hier aber vor allem der große Niedriglohnsektor im Saarland aus. In diesem Bereich arbeiten auch viele Frauen, nämlich aktuell rund 30.000 Saarländerinnen. Ihre Rente wird unter 200 Euro liegen.“ Ein weiterer Aspekt, der gerade Frauen in die Altersarmut treibe, sei der hohe Anteil Teilzeit-Beschäftigter.
„Insgesamt müssen wir feststellen, dass Altersarmut im Saarland für mehr als zwei von drei Frauen bittere Realität ist. Die Rentenansprüche sind dramatisch gering. Und es ist keine Besserung in Sicht. Es wird nichts dafür getan, dass Frauen künftig eine eigenständige Alterssicherung ermöglicht wird. Die Landesregierung und insbesondere die Ministerpräsidentin müssen umgehend ein Maßnahmenpaket gegen die Altersarmut der saarländischen Frauen erarbeiten. Dazu gehört etwa eine bessere Betreuungsinfrastruktur, damit Frauen, die gerne mehr arbeiten würden, auch Vollzeitstellen annehmen können. Dazu gehören aber auch etwa ein Konzept für die Ansiedlung zukunftsfester sozialversicherungspflichtiger Jobs und ein Engagement auf Bundesebene gegen ein weiteres Absinken des Rentenniveaus.“
Martin Sommer
Stellvertretender Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE im Landtag des Saarlandes
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