(LNP) Saisonarbeiter aus Drittstaaten sollen künftig unter besseren Konditionen in der EU arbeiten und leben können. Dafür sprachen sich heute die Europaabgeordneten in Straßburg aus. Nadja Hirsch, stellvertretende Vorsitzende des Beschäftigungsausschusses im Europäischen Parlament, begrüßt die formelle Bestätigung des Ergebnisses aus den Trilogverhandlungen:
„Es war bitter nötig, dass wir endlich die Bedingungen verbessern, unter denen die ca. 100.000 Saisonarbeiter, die jedes Jahr in die EU kommen, leben und arbeiten. Vor allem als Erntehelfer und im Tourismus sind sie unabdingbar. Oft wurden sie aber ausgebeutet, mussten mehr als 16 Stunden am Tag arbeiten und hausten in verwahrlosten Unterkünften. Besonders eklatant ist die Situation unter denjenigen, die sich illegal in der EU aufhalten. Hier soll die Richtlinie durch den Abbau von bürokratischen Hürden Verbesserungen schaffen. Davon profitieren sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer. Vor allem würde damit endlich der längst überfällige Weg für die legale Zuwanderung von Drittstaatlern geöffnet.
Die Mitgliedstaaten entscheiden weiter über Quoten und die Aufenthaltsdauer, die maximal zwischen 5 und 9 Monaten über einen Zeitraum von 12 Monaten beträgt. Saisonarbeiter werden für die Dauer ihres Aufenthalts grundsätzlich mit nationalen Arbeitnehmern gleichgestellt, was ihre Rechte und Pflichten angeht. Auch wird ihnen die Wiedereinreise leichter gemacht. Arbeitgeber müssen einen konkreten Arbeitsvertrag bzw. ein verbindliches Angebot einschließlich Angaben zu Bezahlung und Arbeitsstunden vorweisen. Zudem müssen sie nachweisen, dass eine angemessene Unterkunft vorhanden ist. Ansonsten drohen ihnen Sanktionen.“
Simon Peltzer
Referent für Organisation und Kampagnen
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