AG für Fachkräftesicherung Industrie als ersten Baustein der Fachkräfteinitiative
(lnp) „Beim Thema geht es darum, die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft vor Ort zu sichern“, so Bürgermeister Dr. Oliver Franz. „Mit einer Fachkräfteinitiative, die modular auf die spezifischen Belange der betroffenen Branchen ausgerichtet ist, möchten wir einen Beitrag leisten, dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern und den Druck zu mildern. Starten möchten wir dabei mit Projekten und Maßnahmen für die Industrie“, so der Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent.
Arbeitskräftemangel an qualifizierten Fach- und Nachwuchskräften
Denn auch Wiesbadener Industrieunternehmen leiden unter dem Mangel an qualifizierten Fach- und Nachwuchskräften – so sehen 28 von 36 Befragten laut einer Umfrage des Referats in Kooperation mit den Hochschulen Rhein-Main und Fresenius sowie dem Amt für Statistik und Stadtforschung Probleme darin, den Bedarf an Fachkräften in den nächsten fünf Jahren zu decken. 30 von 34 geben an, dass sie mit steigenden Arbeitskosten rechnen, um Fachkräfte zu finden bzw. ans Unternehmen zu binden. Die Sorge vor Mehrbelastungen der Bestandsbelegschaft ist ein weiterer Aspekt. Mit der Industrie macht das Referat daher den Anfang: Im Rahmen des IndustrieNetzwerks ruft es die „AG Fachkräfteinitiative Industrie“ ins Leben. Ziel ist es, mit drei aufeinander aufbauenden, breit aufgestellten Workshops ein Konzept für eine bedarfsorientierte Fachkräfteinitiative zu entwickeln.
Herausforderungen beim Recruitment von Fach- und Nachwuchskräften
Am Mittwoch, 30. März, fand nun das Auftakttreffen der Arbeitsgruppe coronabedingt online statt. Unter der Moderation der Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen befasste sich die rund 30-köpfige, interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe aus Industrieunternehmen mit vier Auszubildenden, den Gewerkschaften IG BCE und IG Metall, der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände e.V., der IHK Wiesbaden und Vertreterinnen der beiden Hochschulen Rhein-Main und Fresenius sowie Studierenden mit einer Bestandsaufnahme. Themen waren die Herausforderungen beim Recruitment von Fach- und Nachwuchskräften, mögliche Gründe für Probleme sowie Erfolgsstorys einiger Unternehmen. Darüber hinaus regte Kleingruppenarbeit zum Austausch und zu kreativen Ideen an.
„Dies ist nun der erste Schritt – mit den Ergebnissen aus der Bestandsaufnahme von heute wollen wir Ende April in der Gruppe erste konkrete Maßnahmen für die Fachkräfteinitiative Industrie entwickeln. Dabei werden auch Fragen beantwortet, wie eine solche Fachkräfteinitiative organisiert sein könnte, wer hierfür an weiteren Stakeholdern wichtig wäre oder wo Hindernisse lauern“, so Birgit Knetsch, Leitung des Referats für Wirtschaft und Beschäftigung. Am 19. Mai wird es einen noch breiter aufgestellten Workshop geben, zu dem weitere Unternehmen, Berufsschulen, Jobcenter und andere Player eingeladen sind. Hier werden die bereits erarbeiteten Ideen in einem breiteren Kreis diskutiert, validiert, näher konkretisiert und weiterentwickelt. Interessenten können sich jetzt schon unter wirtschaft@wiesbaden.de hierzu melden.
Im Rahmen eines Aufrufs zur Mitwirkung waren alle Wiesbadener Industrieunternehmen, Hochschulen, Gewerkschaften, die Vereinigung hessischer Unternehmerverbände, die IHK und die Handwerkskammer Wiesbaden eingeladen, sich in der AG zur Entwicklung eines Konzepts zu engagieren. Ebenfalls angesprochen waren Studierende der beiden Hochschulen und Azubis aus den Unternehmen. „Nicht über die Fachkräfte von morgen sprechen, sondern mit ihnen“, lautete die Devise. Durch die breite Aufstellung sollen möglichst viele Perspektiven und Expertisen in die konzeptionelle Arbeit einfließen.
Quelle: Landeshauptstadt Wiesbaden, 05.04.2022
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