Startseite BundesländerNiedersachsen Der alte Rhumelauf bei Bilshausen wird wieder hergestellt

Der alte Rhumelauf bei Bilshausen wird wieder hergestellt

von Frank Baranowski
0 Kommentare
Der alte Rhumelauf bei Bilshausen wird wieder hergestellt

(lnp) Der alte Rhumelauf wird wieder hergestellt. Bilshausen: Projektstart im Januar. Erste Vorarbeiten sind erledigt. Der Förderantrag ist genehmigt, nun kann im Landkreis Göttingen das durch die Europäische Union mitfinanzierte Projekt „Altwasseranschluss der Rhume bei Bilshausen“ beginnen. Der eigentliche Baubeginn ist zwar erst für Frühjahr 2017 vorgesehen, in den vergangenen Wochen hat der zuständige NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) aber bereits wichtige Vorarbeiten geleistet. Die neue Trasse des Flussabschnittes ist bereits abgesteckt und gut erkennbar“, informiert Torsten Knoblauch vom NLWKN in Göttingen.

Der Abschnitt der Rhume, den der NLWKN jetzt in den Blick nimmt, liegt etwa einen Kilometer von Bilshausen entfernt. In der Vergangenheit wurde der Fluss begradigt und verkürzt. „So entstanden oberhalb von Bilshausen mehrere Altwässer, die wir nun wieder an die Rhume anschließen wollen“, erläutert der Ingenieur des NLWKN weiter. Das Ziel: Der alte Rhumelauf wird wieder hergestellt, der Fluss wird insgesamt 300 Meter länger. Etwa 1.100 Meter Flusslauf und Aue werden hier renaturiert: Neue Gewässerläufe entstehen auf einer Länge von 500 Metern, weitere 600 Meter entfallen auf den Anschluss von Altwässern.

Außerdem sind Maßnahmen geplant, die die Struktur des Flusses insgesamt verbessern, zum Beispiel wird Kies und Totholz verbaut. Ab Januar 2017 beginnt der Abtrag von Mutterboden: „Wir beziehen die Fluss-Aue stärker mit ein und wünschen uns lokale Überflutungen, damit sich langfristig ein Auwald entwickeln kann“, informiert Knoblauch. Übrigens: Der Mutterboden aus dem Vorland wird für die Rekultivierung im Rahmen der Flurbereinigung Gieboldehausen verwendet. „Wir haben uns mit anderen Landesbehörden abgestimmt, so werden auf beiden Seiten Kosten gespart“. In den vergangenen Wochen wurden 40 Bäume und größere Sträucher gerodet, um die geplante Renaturierung vorzubereiten: „Ausgesuchte Baumstämme mit Wurzeln sind stehen geblieben, sie werden später als sogenannte Strömungslenker in die renaturierten Gewässerabschnitte eingebaut“, sagte Knoblauch.

Weitere Informationen zum Projekt „Altwasseranschluss der Rhume bei Bilshausen“:
Der Abschnitt der Rhume, den der NLWKN jetzt in den Blick nimmt, liegt im FFH-Gebiet „Oder, Sieber, Rhume“ und ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die natürliche Fließ-entwicklung der Rhume auf landeseigenen Flächen durch den Anschluss von Altarmen, Altwässern und die Laufverlegung der ausgebauten Rhume und die Entwicklung einer störungsarmen Gewässeraue sind die zentralen Ziele des Vorhabens.

Zu den ausgewiesenen Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gehört das Wiederanbinden von Altwässern an die Rhume. Die Ziele der Maßnahme sind:

  • Entwicklung eines naturnahen Gewässerabschnittes unter Nutzung der vorhandenen Altwasserstrukturen
  • Schaffung von Entwicklungsräumen für eine eigendynamische Entwicklung der Rhume
  • Entwicklung einer naturnahen Gewässeraue mit einem Auwald auf den angrenzenden Flächen
  • Laufverlängerung der Rhume und Ausbildung eines natürlichen Gewässerabschnittes

Infos zur Flurbereinigung Gieboldehausen:
Die Flurbereinigung Gieboldehausen wird zeitgleich durchgeführt (verantwortlich: Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig, Geschäftsstelle Göttingen). Dort werden Gräben und Wege zurückgebaut und rekultiviert, d.h. als landwirtschaftliche Fläche hergerichtet. Hierzu wird zum Teil der Boden verwendet, der bei der NLWKN-Maßnahme als Aushub anfällt. Auf Grund der Abstimmung mit der Flurbereinigungsbehörde erfolgt die Bodenentnahme von ca. 5.000 m³ für den NLWKN kostenneutral.

Ansprechpartner für den Inhalt dieser Presseinformation:
Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Pressesprecher
Am Sportplatz 23
D-26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222
pressestelle@nlwkn-dir.niedersachsen.de

Quelle: Pressemitteilung Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vom 27.12.2016.
Bildquelle: Redaktion

Das könnte dir auch gefallen