Petra Köpping, stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
(lnp) „Der sächsische Wirtschaftsminister hat heute den aktuellen Wanderungssaldo vorgestellt. Die verbesserten Zahlen stimmen optimistisch. Wir freuen uns über die 3.568 Zuzüge aus den anderen Bundesländern. Aber im Vergleich zu den 38.617 Auspendlern sind die Erfolge doch eher bescheiden. Diese Entwicklung zeigt nach wie vor die Schattenseiten des Niedriglohnlandes Sachsen. Zudem verdanken wir die positive Entwicklung vor allem jungen Leuten, die zum Studium in die drei großen Ballungsräume kommen. Leider verlassen diese zu über 40 Prozent direkt nach der Uni unseren Freistaat wieder. Was Sachsen dringend braucht, sind mehr qualifizierte Fachkräfte in der Fläche.
Die heute vorgestellte Kampagne ‚Heimat für Fachkräfte‘ ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Sie ersetzt aber keine substantielle Politik gegen den Fachkräftemangel. Die Sicherung des Fachkräftebedarfs gehört zu den wichtigsten politischen Aufgaben in Sachsen. Wir müssen jetzt handeln: beste Bildung und Weiterbildung für alle, anständige Bezahlung durch mehr Tariflöhne und auch bessere Integration.
Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag sieht in der Bildungspolitik und in der qualitativen Verbesserung der dualen Ausbildung wichtige Ansatzpunkte: Heute verlässt bei uns jeder Zehnte die Schule ohne Abschluss. Wir möchten diese Zahl bis 2020 halbieren. Und da fast 20 Prozent der Jugendlichen ihre Ausbildung abbrechen, wollen wir eine praxistaugliche Berufsberatung auf die Beine stellen, anstatt eine bloße Berufsorientierung anzubieten. Darüber hinaus sollten wir unseren kleinen und mittleren Unternehmen helfen, Personalentwicklungspläne aufzustellen. Last but not least: Gut Ausgebildete müssen im Land gehalten werden. Das geht nur mit ordentlichen Tariflöhnen und vernünftigen Arbeitsbedingungen.“
Arne Grimm
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