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Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager, Schleswig-Holstein

von Frank Baranowski
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Akzeptanzforschung zu CCS, CO2-Pipelines, Fracking, EOR und EGR

(lnp) Nicht genug, dass ganze Heerscharen von Wissenschaftlern universitärer Einrichtungen bzw. Behörden  – z. T. seit Jahrzehnten – im Interesse von und in Zusammenarbeit mit  nationalen und internationalen Kohle-, Erdgas- und Erdölkonzernen  zu CCS bzw. Fracking, Geothermie und EOR* bzw. in Verbundprojekten die „gleichzeitige Nutzung des Untergrundes in unterschiedlichen Tiefen“ erforschen und Milliarden-Beträge von der EU allein für CCS verteilt werden. Nein, viele CCS-Forschungsprojekte beinhalten auch zugleich Akzeptanzforschung.

In den vergangenen 4 Jahren und verstärkt in den letzten Monaten wurde von Diplomanden und Doktoranden  der Versuch unternommen, die Bürgerinitiativen gegen CO2-Verpressung intensiv zur Akzeptanz von CCS zu befragen. Dabei wurden schon eine ganze Reihe von CCS-Akzeptanzstudien verfasst und zum Teil werden diese auch von Stiftungen finanziert.
Jetzt häufen sich Anrufe von Studenten/Wissenschaftlern der Naturwissenschaften und selbst der Theologie sowie neuerdings auch von Forschungsinstituten (z.B. FORSA) bei BI-Mitgliedern und anderen Bürgern. Offenbar ist eine groß angelegte Akzeptanzoffensive für CO2-Endlagerung, Fracking, Probebohrungen usw. geplant (von welcher Seite auch immer). Es ist nicht davon auszugehen, dass dabei mehr Ehrlichkeit an den Tag gelegt wird, als es bisher der Fall war.

Es ist in unseren Augen beschämend für unsere Demokratie, dass mit Steuergeldern eine Forschung unterstützt wird, deren einziges Ziel es ist, den Menschen in diesem Land ihre lebenswerte Zukunft zu rauben, indem Techniken und Technologien akzeptiert werden sollen, die Umwelt und Ressourcen zerstören, nur für den kurzfristigen Erfolg der Gewinnmaximierung einiger Konzerne.

Wir fordern von daher alle Bürger auf, sich dagegen zur Wehr zu setzen und die Politik auf Kreis-, Landes- und Bundesebene  aufzufordern, diesem Irrsinn ein Ende zu setzen.

CCS, Fracking etc. sind genau das Gegenteil von Klimaschutz, sehr riskant und sehr teuer und nur eine gigantische Subvention von Kohle-, Erdöl- und Erdgaskonzernen. Die Gier dieser Konzerne kennt keine Grenzen – Beispiel siehe unten. Die Gier ist so groß, dass sie auch erhebliche finanzielle Risiken eingehen: So wird in den USA im Rahmen des Fracking schon von „Schneeballsystem“ und „Die neue Blase“ gesprochen.

Diese aktuelle Welle der Anfragen zu Akzeptanzforschung in Verbindung mit dem Abstecken der Claims für die Erforschung des Untergrundes in Deutschland und die Planungen für 22.000 – 37.000 km CO2-Pipelines in Europa legen den Schluss nahe, dass wir uns auf die heiße Phase der CO2-Verpressung, sei es für Fracking, CCS oder EOR, zu bewegen. Da die Akzeptanzforschung die Gefahr der Anwendungen dieser Techniken erhöht, verweigern die Bürgerinitiativen gegen CO2-Endlager in Deutschland die Unterstützung der dafür benötigten Befragungen.

Ein Beispiel für die maßlose Gier der Konzerne:

Herr Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender von Wintershall (Tochter von BASF):
Seit dem Jahr 2000 sei die Förderung von Erdöl und Erdgas durch Wintershall von 80 Mio. boe (Barrel Öläquivalent) auf 144 Mio. boe im Jahr 2012 angewachsen. Bis 2015 will Seele die Produktion auf mindestens 160 Mio. boe steigern. Vor allem die Förderung von Öl und Gas in Russland und der nördlichen Nordsee soll noch stärker ausgebaut werden… Derweil glänzt die Wintershall-Bilanz mit Rekorden. So konnte man 2012 das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter um fast 13 % auf 1,2 Mrd. € steigern… Auch bei der Produktion erzielte Wintershall mit 144 Mio. boe (+ 27 %) einen neuen Höchstwert in der 100jährigen Unternehmensgeschichte.

…Ziel für 2013 ist es, Umsatz, Ergebnis und Förderung erneut zu steigern, so Seele. „Unser Ziel ist die Quelle. Wir werden weiter wachsen, organisch und durch gezielte Akquisitionen.“
(Aus „Öl- und Gasmarkt: „Die Marge wandert zum Bohrloch“ – VDI-Nachrichten 22.03.13)

*EOR = Enhanced Oil Recovery, eine Technik, mit der durch das Verpressen von CO2 das letzte Öl aus Ölfeldern herausgeholt werden soll. Derzeit läuft das Anhörungsverfahren für die dänische Nordsee, für deren Erdölfelder EOR geplant ist, worüber man sich auf unserer Homepage informieren kann:
http://www.kein-co2-endlager.de/
EGR = Enhanced Gas Recovery, zur verstärkten Förderung von Erdgas durch das Verpressen von CO2.

Bürgerinitiative gegen das CO2-Endlager e.V.
Pferdekoppel 15
25917 Stadum
E-Mail: info [at] kein-co2-endlager.de
http://www.kein-co2-endlager.de/

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