Startseite BundesländerSachsen 21. Juli: Nationaler Gedenktag für verstorbene DrogengebraucherInnen / Für ein neues Verständnis im Umgang mit Drogen

21. Juli: Nationaler Gedenktag für verstorbene DrogengebraucherInnen / Für ein neues Verständnis im Umgang mit Drogen

von Frank Baranowski
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(LNP) Anlässlich des bundesweiten Gedenktages für verstorbene DrogengebraucherInnen finden auch in diesem Jahr am 21. Juli deutschlandweit Aktionen statt. Vielerorts finden Mahnwachen, Demonstrationen oder kirchliche Andachten statt. So auch in Sachsen.

René Jalaß, Mitglied im Landesvorstand der sächsischen LINKEN und dort Sprecher für Drogenpolitik erklärt dazu:

„Dieser Gedenktag ist leider bitter nötig. Nicht nur in Deutschland, sondern fast auf der ganzen Welt herrscht eine Geisteshaltung vor, die DrogenkonsumentInnen ausgrenzt, sie kriminalisiert und in einen so genannten ‚Krieg gegen die Drogen‘ verwickelt, der bereits zehntausende Menschenleben gekostet hat.

Die Weltkommission für Drogenpolitik kam zu dem Ergebnis, dass dieser Krieg endgültig gescheitert ist. Zahlreiche Staatsoberhäupter, WissenschaftlerInnen, StrafrechtlerInnen und viele andere Fachleute kommen zu dem Ergebnis, dass eine langfristige Legalisierung zusammen mit Angeboten der Prävention, Beratung oder Therapie die notwendige Alternative sind.

Wir als sächsische LINKE treten für ein neues Verständnis im Umgang mit Drogenkonsum ein. Nicht Verbote oder Strafen, sondern Aufklärung und Begleitung sorgen für einen selbstbestimmten und gesunden Umgang mit Drogen. Eine drogenfreie Gesellschaft ist pure Illusion. Aus diesem Grund streiten wir für eine Drogenpolitik, die Mitmenschlichkeit, Aufklärung und Überlebenshilfe zum Ziel hat.

Sachsen nutzt bislang die bundesrechtlich geschaffenen Möglichkeiten, beispielsweise in der diamorphingestützten Substitution schwerst Opiatabhängiger oder in der Schaffung von Druckräumen nicht aus. Lieber setzt die Staatsregierung auf Stigmatisierung von Hilfeeinrichtungen, Kriminalisierung von KonsumentInnen, Angstmache und überzogene Repression. Schluss damit!

Wir fordern die Sächsische Staatsregierung und den einen oder anderen Oberbürgermeisterkandidaten auf, endlich zu erkennen, dass Strafe und Repression nutzlos, teuer, gemeingefährlich und überholt sind. Wir wollen auch in Sachsen eine rationale Drogenpolitik, die die individuelle Freiheit und die Gesundheit aller im Blick hat.

Wir werden im Rahmen unseres Projekts ‚Dialog für Sachsen‘ drogenpolitische Leitlinien vorlegen, die sich an einem neuen, rationalen und humanen Verständnis orientieren und eine solidarische Drogenpolitik möglich machen.“

f.d.R.
Rico Schubert
Presse/Öffentlichkeitsarbeit
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