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Mecklenburg-Vorpommern – 20 Jahre ohne Archäologisches Museum

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(LNP) Die demokratischen Oppositionsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DER LINKEN werden auf der kommenden Landtagssitzung den gemeinsamen Antrag „Erarbeitung eines Konzeptes zur dauerhaften Präsentation der archäologischen Funde in Mecklenburg-Vorpommern einbringen.

Mecklenburg-Vorpommern ist reich an bedeutsamen archäologischen Fundstücken. Regelmäßig werden neue kulturhistorisch wertvolle Zeugnisse unserer Landesgeschichte entdeckt. Doch Mecklenburg-Vorpommern ist eines der wenigen Bundesländer, das über kein Archäologisches Landesmuseum verfügt.

„Bis heute hat die Landesregierung noch nicht einmal ein Konzept für die zukünftige Präsentation der archäologischen Funde entwickelt“,  kritisiert die kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ulrike Berger. „Einheimische und Gäste haben daher kaum Gelegenheit, diese Kulturgüter kennenzulernen. Herausragende Funde müssen aber den Menschen zugänglich gemacht werden, anstatt sie auf unabsehbare Zeit in Depots zu verstecken“, ergänzt Torsten Koplin, kulturpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion DIE LINKE. Der Erfolg kleinerer Ausstellungen, zum Beispiel der Funde entlang der OPAL-Trasse, habe in der Vergangenheit das enorme Interesse der Menschen an den Zeugnissen der Landesgeschichte gezeigt.

Wissenschaftliche Forschung und Tourismuswirtschaft könnten hier auf wunderbare Weise verknüpft werden. Koplin: „Das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern verschenkt jedoch bisher die Möglichkeit, den Wert und die hohe Anziehungskraft unseres Kulturerbes sinnvoll zu nutzen und damit zugleich ein weiteres saisonunabhängiges Angebot zu schaffen.“ Ulrike Berger verweist auf Erfahrungen außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns: „Andere Bundesländer haben längst bewiesen, dass archäologische Museen zu Publikumsmagneten werden können – man denke an die Ausstellung zur Himmelsscheibe von Nebra in Halle/Saale. Zahlreiche Münzschätze oder Ausgrabungen wie das Bronzezeitliche Schlachtfeld Tollensetal zeigen das hohe Potenzial für ein Landesmuseum auch in Mecklenburg-Vorpommern.“ In dem gemeinsamen Antrag wird daher die Landesregierung aufgefordert, ein Konzept für die Sicherung, wissenschaftliche Aufarbeitung und museale Präsentation der archäologischen Funde zu entwickeln. Hier sollten auch die bestehenden Museen und Hochschulen des Landes einbezogen werden.

„Dabei ist uns wichtig, dass sowohl die Variante eines zentralen Landesmuseums als auch eine Aufwertung regionaler Museen geprüft werden. So könnten auch innovative Ideen wie ein Unterwassermuseum einfließen, von dem aus geführte Tauchtouren zu Schiffswracks führen“, betont Ulrike Berger.

„Nur mit einem fundierten Konzept und einem klaren Zeitplan wird eine angemessene Präsentation unseres archäologischen Erbes gelingen“, so Torsten Koplin.

Weike H. Bandlow
Pressesprecherin
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Lennéstr. 1/Schloss
19053 Schwerin
T. 0385.5252452
F: 0385.5252460

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