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Solarpark auf ehemaligem Giftgaslager Clausen eingeweiht

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(LNP) Wirtschafts- und Energieministerin Eveline Lemke weihte heute in Clausen den größten Solarpark im Landkreis Südwestpfalz ein. „Wo einst tödliche Giftgase lagerten, wird heute sauberer Solarstrom produziert, der ins Netz vor Ort eingespeist wird. So wird die Ortsgemeinde Clausen zur Stromexporteurin. Das ist genau das, was wir uns wünschen“, freut sich Ministerin Lemke über dieses gelungene Beispiel für Konversion.

Zukünftig werden 13.600 Solarmodule mit einer Leistung von 3,2 Megawatt jährlich rund 3 Millionen Kilowattstunden in das regionale Stromnetz einspeisen. Das entspricht dem Verbrauch von etwa 600 Haushalten und einer CO2-Ersparnis von rund 2.500 Tonnen pro Jahr. Damit wird die Ortsgemeinde Clausen mit ihren etwa 530 Haushalten rechnerisch mehr als klimaneutral, indem der Solarpark nun vollständig ans Netz geht.

Der Solarpark liegt auf einer Konversionsfläche uneinsehbar auf einer Waldlichtung. Bei der Planung und Umsetzung des 7 Hektar großen Projekts legte man besonderes Augenmerk auf den Landschaft- und Naturschutz. Die Solarpanele sind, entgegen der üblichen Metallständer-Bauweise, auf Holzpfählen aus regionalen Eichenwäldern montiert. Ein Gesichtspunkt der Ressourcenschonung ist weiter, dass auf einen Neubau verzichtet werden konnte, indem die Wegeinfrastruktur des ehemaligen Depots genutzt wird. Ergänzend zu den obligatorischen landespflegerischen Ausgleichmaßnahmen wurden ein Biotop und eine Schlangenburg auf der Konversionsfläche eingerichtet.

„Der Solarpark Clausen ist das brandneue Beispiel der gelungenen Umnutzung einer ehemals militärischen Liegenschaft mithilfe der regenerativen Energien. Obwohl das in Rheinland-Pfalz kein Einzelfall ist, freue ich mich im Falle Clausen ganz besonders, denn das ehemalige Giftgaslager Clausen stellt einen herausragenden Konversionserfolg dar“, so Lemke weiter.

Die US-amerikanischen Streitkräfte verwahrten ehemals auf dem Hochsicherheitsdepot in der Südwestpfälzer Gemeinde Clausen ein in Europa beispielloses C-Waffen-Arsenal über rund 25 Jahre. Lange Zeit ohne Kenntnis von Politik und Bevölkerung. Innerhalb des etwa 17 Hektar großen Depots lagerten in 15 Bunkern rund 400 Tonnen der chemischen Kampfstoffe Sarin und VX. Fachleuten zufolge hätte diese Menge an tödlichem Nervengift ausgereicht, um mehrere 100 Millionen Menschenleben auszulöschen. Im Jahr 1990 wurden diese zur Vernichtung abtransportiert. Die zivil-militärische Operation unter dem Decknamen „Aktion Lindwurm“ sorgte damals für internationale Schlagzeilen.

Nachdem das Depot 1993 aus der militärischen Nutzung freigegeben war, konnte ein privater Erwerber seine Entwicklungsvorstellungen zunächst nicht umsetzen. Erst durch den Rückkauf und das Engagement der Ortsgemeinde Clausen ab dem Jahr 2010 ließ sich das großflächige Solarprojekt mithilfe von Beteiligten aus Wirtschaft und Politik verwirklichen.

Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549

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