Waldbesitzer brauchen Baumartenmix und finanzielle Honorierung, um Wälder fit für die Zukunft zu machen
(lnp) Die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu den Themen „Waldschäden, Bundeswaldprämie und Zukunft des Waldes“ beantwortet. Dazu erklärt der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Albert Stegemann:
„Es ist dramatisch, wie sich die Waldschäden in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren wegen des Klimawandels entwickelt haben. Der Anteil der Bäume mit deutlicher Kronenverlichtung betrug 2010 noch rund 23 Prozent. Zehn Jahre später sind es 35 Prozent. Besonders betroffen sind Fichten (40 Prozent aller Bäume) und Buchen (48 Prozent aller Bäume).
Es zeigt sich, dass die heimischen Baumarten zunehmend nicht geeignet sind, um Dürre, Hitze und Temperaturschwankungen Widerstand zu leisten. Ein gesunder Mix der Baumarten, zu denen daher auch zwingend neue nicht-heimische Baumarten gehören, muss im Mittelpunkt des Waldumbaus der Zukunft stehen. Die Ampel verneint dies aber und fordert in ihrem Koalitionsvertrag, dass ‚klimaresiliente Wälder mit überwiegend standortheimischen Baumarten geschaffen werden sollen‘. Das ist ein Irrglaube. Auch die Forschungseinrichtungen im Deutschen Verband Forstlicher Forschungseinrichtungen (DVFFA), ein Zusammenschluss der wichtigsten wissenschaftlichen Akteure in diesem Bereich, nutzen den Begriff standortheimisch nicht mehr und fordern standortgerechte und nicht-heimische Baumarten. Das Ziel muss doch sein, dass die Waldbäuerinnen und Waldbauern vor Ort eigenständig entscheiden können, welche Bäume sie anpflanzen und welche sie einschlagen wollen. Ob das heimische Arten oder nicht-heimische Arten sind, ist zweitrangig. Die Verweigerungshaltung der Ampel ist aus wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht der konsequent falsche Weg für unsere Wälder.
Die Vielfalt und der große Umweltnutzen unserer Wälder bestehen seit Jahrhunderten, da sie aktiv forstwirtschaftlich genutzt werden. Unser Wald ist ein zentraler Klimaschützer und bindet rund 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes. Damit dieser gesamtgesellschaftliche Nutzen auch weiterhin so erhalten bleibt, müssen Waldbesitzer für ihre Arbeit dauerhaft und vor allem unbürokratisch finanziell honoriert werden. Nur so können die Wälder fit für die Zukunft gemacht werden.“
Quelle: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
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