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Rolf Linsler: Kaufkraft-Studie zeigt: Deutschland braucht höhere Löhne

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(LNP) Zur Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, nach der die Kaufkraft der Deutschen heute so niedrig ist wie im Jahr 1991, erklärt der Landesvorsitzende der Saar-Linken, Rolf Linsler: „Diese Studie vergleicht ja nur pauschal die Entwicklung der Löhne aller Beschäftigten in Deutschland mit der Entwicklung der Preise. Und selbst dieser sehr eingeschränkte Blick zeigt: Wir treten auf der Stelle. Auch wenn die Produktivität wächst, haben die Deutschen nicht mehr Geld in der Tasche. Aber die tatsächliche Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist noch deutlich gravierender. Denn tatsächlich sind in den letzten 20 Jahren ja nicht alle Löhne gleichermaßen gestiegen. Der Großteil der Beschäftigten hat in diesem Jahr zwar endlich wieder etwas höhere Tarifabschlüsse bekommen – davor lagen allerdings viele Jahre, in denen die Löhne mit der Preisentwicklung nicht Schritt gehalten haben. Für die Gewerkschaften sollte dies ein Ansporn sein, sich auch in Zukunft für eine höhere Kaufkraft und eine Steigerung der Reallöhne einzusetzen.“

Die Studie lasse auch den Boom von Leiharbeit, Niedriglohn-Jobs und Hartz-IV-Aufstockern außen vor. „Tatsächlich hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt seit 1991 ja deutlich verschärft. Und die Kluft zwischen Arm und Reich wächst immer mehr.“ Linsler verweist auf eine Studie der OECD vom November vergangenen Jahres. Demnach sind die realen Löhne der Deutschen mit den niedrigsten Einkommen in den letzten beiden Jahrzehnten um gerade einmal 0,1 Prozent pro Jahr gewachsen, die Einkommen der am besten verdienenden zehn Prozent dagegen um jährlich 1,6 Prozent. Der Abstand zwischen hohen und niedrigen Löhnen nahm demnach in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland um ein Fünftel zu. „Da nutzt es dem Billigjobber, der für fünf Euro die Stunde arbeiten muss und nicht weiß, wie er davon seine Familie ernähren soll, nichts, wenn statistisch gesehen alle Deutschen zusammen soviel verdienen wie vor zwanzig Jahren.“

Höhere Löhne und eine gesteigerte Kaufkraft seien auch wichtig für die Volkswirtschaft, weil sie die Binnenkonjunktur ankurbeln würden. „Wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Geld in der Tasche haben, dann kaufen sie auch mehr ein, was den Handel und die Industrie freut, dort Arbeitsplätze sichert und dem Staat durch höhere Steuereinnahmen zugute kommt.“ Linsler fordert deshalb erneut einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn von zehn Euro die Stunde sowie ein Verbot der Leiharbeit.

Kontakt:
Martin Sommer
DIE LINKE.Saar
Pressesprecher
Mobil: (0176) 28 96 27 15
E-Mail: martin.sommer@dielinke-saar.de

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