Home Saarland Juso Kreisverband Saarlouis setzt sich für die Rückkehr der Familie Celik ein
Saarland

Juso Kreisverband Saarlouis setzt sich für die Rückkehr der Familie Celik ein

Teilen Sie
Teilen Sie

(LNP) Den diesjährigen Tag der Menschenrechte nimmt der Juso Kreisverband Saarlouis zum Anlass, sich für eine Rückkehr der vor Jahren abgeschobenen Familie Celik einzusetzen.

Im September 2002 wird die bis dahin in Gerlfangen lebende 6-köpfige Familie in die Türkei abgeschoben. Bis dahin stand die Flüchtlingsfamilie für ein Beispiel an Integration in der Gesellschaft. Der Vater fand eine Anstellung als Gehilfe des Hausmeisters, drei der Kinder sind im Saarland geboren und gingen hier zur Schule. Sie wurden in ein Land abgeschoben, das sie nie besucht hatten und dessen Sprache sie nicht sprechen. Die Maßnahme der Abschiebung halten wir auch vor dem Hintergrund des Fehlers des Vaters, einen zweiten Asylantrag unter falschem Namen gestellt zu haben für unverhältnismäßig. Hier hätte es einer politischen Entscheidung über den Verbleib der Familie in Gerlfangen bedurft. 

Daher fordern wir, die Entscheidung der damaligen Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer rückgängig zu machen und die Familie Celik wieder in ihre ursprüngliche Heimat nach Deutschland zurückzuholen.

„Das Schicksal der Familie ist ein Symbol für die menschenunwürdige und verfehlte Asylpolitik auch im Saarland. Gerade die Tatsache, dass die Familie Celik in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg integriert war und dann in ein für die Kinder fremdes Land abgeschoben wurde, zeigt die Schwächen dieses menschenunwürdigen Asylrechts“, so der Juso Kreisvorsitzende Johannes Hiry.

„Diese misslungene Flüchtlings- und Integrationspolitik muss endlich ein Ende haben. Erkennbar wird dies auch in der Landesaufnahmestelle Lebach, wo immer noch hunderte Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen über Jahre hinweg darauf warten, eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Diese Praxis des Wegsperren und Isolieren hat jedenfalls nichts mit einer erfolgreichen Integration zu tun, so Hanne Wendorff, Juso Kreisvorsitzende.

Der Juso Kreisverband Saarlouis wird die Familie Celik unterstützen und auf die Missstände in der Asylpolitik hinweisen. Wir setzen uns dafür ein, die Teilhabe von Migrantinnen und Migranten am Arbeitsmarkt zu verbessern, das Sachleistungsprinzip im Asylbewerberleistungsgesetz abzuschaffen und insbesondere den betroffenen Kindern und Jugendlichen adäquate Bildungsmöglichkeiten zu ermöglichen.

JungsozialistInnen in der SPD
Kreisverband Saarlouis – Pressemitteilung
Pressesprecher: Oliver Hoen – Ziegelhütter Str. 90 – 66292 Riegelsberg – o.hoen@jusos-sls.de

Teilen Sie

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge
Aufarbeitung der NS-Rechtsprechung im Saarland
Recht / JustizSaarland

Aufarbeitung der NS-Rechtsprechung im Saarland

Aufarbeitungsprojekt zur NS-Rechtsprechung legt erste Ergebnisse zum Sondergericht beim Landgericht Saarbrücken in...

AG Saarlouis: Christiane Schmitt neue Behördenleiterin
AllgemeinRecht / JustizSaarland

AG Saarlouis: Christiane Schmitt neue Behördenleiterin

Christiane Schmitt mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Direktorin des Amtsgerichts beauftragt...

Umfassendes Maßnahmenpaket zum Kinder- und Opferschutz
AllgemeinRecht / JustizSaarland

Umfassendes Maßnahmenpaket zum Kinder- und Opferschutz

Saarländisches Justizministerium stellt Maßnahmenbündel für Verbesserungen beim Kinder- und Opferschutz vor Staatssekretär...

Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit
AllgemeinSaarland

Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit

Bundesinitiative „Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit“ baut Kooperation aus Bremen und...