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Verhandlungen zum Einkaufszentrum Ansgarikirchhof beenden

von Frank Baranowski
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(lnp) Der Senat hat 2012 über die Wirtschaftsförderung Bremen den Lloydhof angekauft, um ihn gemeinsam mit dem Grundstück des Parkhauses am Brill an Investoren eines Einkaufszentrums (EKZ Ansgarikirchhof) verkaufen zu können. Auch der verbliebene Bewerber ist nicht bereit, einen kostendeckenden Preis für die Grundstücke zu bezahlen. Aktuellen Presseberichten zufolge geht dieses Minusgeschärft rund um den Lloydhof noch weiter in den Keller: Für die notwendige Verlegung von Strom- und Gasleitungen auf dem Grundstück kommen weitere Kosten in Millionenhöhe auf Bremen zu.

Klaus-Rainer Rupp, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, fordert deshalb, die Notbremse zu ziehen: „Die hochfliegenden Pläne des Senats haben sich nicht bewahrheitet. Bremen muss immer mehr draufzahlen, um den letzten verbliebenen Investor bei der Stange zu halten, am Ansgarikirchhof ein Einkaufszentrum zu errichten. Für das ganze Vorhaben muss ein neues Konzept her.“

Die Gründe, die gegen die Fortsetzung des Verfahrens sprechen, sind Rupp zufolge triftig: „In der Region Bremen gibt es mit Dodenhof, Weserpark, Waterfront und weiteren EKZs bereits reichlich Einkaufsgelegenheiten, es dürfte fraglich sein, dass die Kaufkraft im Einzugsgebiet noch weiter abgeschöpft werden kann. Zugleich sinken die realen Einnahmen des Einzelhandels, während der Online-Handel wachsende Anteile des Gesamtumsatzes einnimmt. Auch zeigen Beispiele aus anderen Städten, dass ein EKZ in der Innenstadt nicht automatisch zu einer Attraktivierung führen muss, sondern auch den Verfall der Immobilienpreise und flächenhaften Leerstand zur Folge haben kann. Neuen Arbeitsplätzen im EKZ könnte der Verlust von Arbeitsplätzen in anderen Kaufhäusern und Läden in Bremen und der Region gegenüberstehen. Die Bremer Innenstadt ist für Einkaufende durchaus ansprechend – vermisst wird vor allem ein erhöhter Erlebnischarakter. Den kann ein weiteres EKZ aber nicht bieten. Es ist also keineswegs ausgemacht, dass das geplante Einkaufszentrum ein Selbstläufer wird. Der Rückzug einer großen Anzahl von Investoren zeigt, dass nicht eindeutig beantwortet werden kann, ob dieses EKZ jemals profitabel ist. Hätten wir am Ende dieser Geschichte eine weitere mehr oder minder leerstehende Immobilie in der City stehen, würde das unsere Innenstadt bestimmt nicht schöner machen.“

In Abwägung dieser Gründe ist es aus Sicht der Linksfraktion nicht haltbar, am Bau des EKZ Ansgarikirchhof festzuhalten und dem Investor noch weiter entgegenzukommen. Die Fraktion DIE LINKE hat deshalb heute einen Antrag eingebracht, mit dem der Senat dazu aufgefordert wird, die Verhandlungen zu beenden. „Zur Steigerung des Freizeitwerts der Innenstadt muss der Senat eine Politik einschlagen, die auf eine Erhöhung der Angebote an urbaner Kultur, Freizeit, Genuss wie auch auf unkommerzielle Angebote setzt“, so abschließend Rupp.

Bild: pixabay.com

Doris Achelwilm //
Pressesprecherin //
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