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14. Dezember 2024
Schleswig-HolsteinWissenschaft

Sylt ist gut gerüstet für die Sturmflutsaison 2024

Neuer Sand für Sylt: Küstenschutzminister Goldschmidt informiert sich vor Ort über die Sandvorspülungen und nimmt an letzter Deichschau des Jahres teil

Neuer Sand für Sylt: Küstenschutzminister Goldschmidt informiert sich vor Ort über die Sandvorspülungen und nimmt an letzter Deichschau des Jahres teil

(lnp) Die Küstenschutzmaßnahmen auf Sylt sind in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen worden. Mit den rechtzeitig vor der bevorstehenden Sturmflutsaison abgeschlossenen Sandaufspülungen hat die Insel einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaanpassung und Küstenschutz gemacht. Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, besuchte heute Sylt, um sich persönlich von der erfolgreichen Durchführung der Sandaufspülungen zu überzeugen und an der letzten Deichschau des Jahres teilzunehmen.

Die Sandaufspülungen sind eine zentrale Maßnahme im Kampf gegen die stetig zunehmende Erosion und die Bedrohung durch Sturmfluten. In diesem Jahr hat der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) insgesamt rund 1,3 Millionen Kubikmeter Sand an der Westküste von Sylt aufgespült. Zudem wurden weitere 200.000 Kubikmeter vor Westerland als zusätzliches Sandpolster deponiert. Diese Maßnahmen sind Teil der langfristigen Strategie, die Insel vor den Auswirkungen des Klimawandels und steigenden Meeresspiegeln zu schützen. Der Sand wird von spezialisierten Saugbaggern aus bis zu 30 Metern Wassertiefe rund acht Kilometer vor der Küste entnommen und durch Rohrleitungen an den Strand transportiert. Dort wird das Sand-Wasser-Gemisch mit Raupenprofilen verteilt, um die Küste effektiv zu schützen.

„Sylt ist bestens für die kommende Sturmflutsaison gewappnet“

Minister Goldschmidt zeigte sich während seines Besuchs zufrieden mit dem Fortschritt der Küstenschutzmaßnahmen und betonte: „Sylt ist rechtzeitig für die kommende Sturmflutsaison gerüstet. Die aufwändigen Sandaufspülungen sind ein wichtiger Baustein in unserem Küstenschutzkonzept. Sie zeigen jedoch auch die enormen Herausforderungen, vor denen wir durch den Klimawandel stehen. Die Häufigkeit und Intensität von Stürmen nimmt zu, und damit auch die Belastungen für unsere Küstenschutzanlagen.“

Sylt steht aufgrund seiner geographischen Lage und der starken Brandung besonders unter Druck. Seit 1972 werden regelmäßig Sandaufspülungen durchgeführt, und auch in den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Methode als äußerst effektiv erwiesen. Seit 1985 wird nahezu jährlich Sand auf die Insel aufgespült, wobei besonders die Küstenabschnitte in den Orten List, Kampen, Westerland und Hörnum im Fokus stehen.

Langfristige Küstenschutzstrategie und hohe Investitionen

Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahrzehnten rund 61,3 Millionen Kubikmeter Sand auf Sylt aufgespült, um den Küstenschutz aufrechtzuerhalten und der Insel ihre geografische Substanz zu sichern. „Diese kontinuierlichen Maßnahmen haben nicht nur den Landverlust verhindert, sondern auch dafür gesorgt, dass die rund 18.000 Einwohner von Sylt sowie die Touristen, die jedes Jahr auf die Insel kommen, vor Überflutungen geschützt werden“, erklärte Goldschmidt.

Neben den regelmäßigen Sandaufspülungen ist der LKN.SH auch für den Zustand der Landesschutzdeiche zuständig. Diese erstrecken sich über eine Länge von insgesamt 430 Kilometern, davon 360 Kilometer an der Westküste der Insel und 70 Kilometer an der Ostküste. Zusätzlich gibt es regionale Deiche auf benachbarten Inseln und Halligen. Der Nössedeich, ein wichtiger Deichabschnitt zwischen Morsum und Tinnum, wurde während der Deichschau am heutigen Tag als besonders stabil und gut vorbereitet für die kommenden Sturmfluten beurteilt.

Klimawandel als Herausforderung für den Küstenschutz

Der Küstenschutz auf Sylt steht im Zeichen des sich verändernden Klimas und der damit einhergehenden Herausforderungen. Der steigende Meeresspiegel und die zunehmend häufigeren und intensiveren Stürme machen kontinuierliche Anpassungen und Investitionen notwendig. In diesem Zusammenhang betonte Goldschmidt die Wichtigkeit von innovativen und langfristig angelegten Küstenschutzmaßnahmen, um die Insel Sylt auch in den kommenden Jahrzehnten vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen.

„Wir müssen den Küstenschutz weiter verstärken und mit den Herausforderungen des Klimawandels Schritt halten. Das erfordert nicht nur technische Lösungen wie die Sandaufspülungen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren und eine vorausschauende Planung, die langfristig Sicherheit bietet“, so Goldschmidt.

Die Deichschau auf Sylt, bei der alle Deiche und Sandaufspülungsmaßnahmen überprüft werden, ist ein jährliches Event, das einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Insel leistet. Minister Goldschmidt zeigte sich überzeugt, dass die Insel auch in der kommenden Sturmflutsaison gut geschützt ist – dank einer gelungenen Kombination aus traditionellem Küstenschutz und modernen, innovativen Ansätzen.

Quelle: Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, 14.11.2024
Bild: pixabay.com

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