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Südwestfalen erhält gemeinsamen Telenotarzt

von Frank Baranowski
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Landrat Andreas Müller: „Therapiefreie Intervalle zum Wohle der Patienten verkürzen“

Ein entsprechender Antrag der fünf südwestfälischen Kreise wurde jetzt positiv beschieden.

(lnp) Der Telenotarzt ist ein ausgebildeter Notarzt, der sich z. B. in einer Leitstelle aufhält und sich von dort über Video in einen Rettungswagen am Einsatzort zuschalten kann. Er kann die Rettungsdienstmitarbeiter anleiten und unterstützen. Diese wiederum können ihm – zusätzlich zu der Videoübertragung – Fotos, Daten und Messwerte über eine gesicherte Mobilfunkverbindung zukommen lassen. Der Telenotarzt kann den Transport vom Unfallort in ein Krankenhaus begleiten und bestimmte medizinische Maßnahmen oder Medikamentengaben anordnen. „Hierdurch können wir das therapiefreie Intervall zum Wohle der Patientinnen und Patienten verkürzen“, betont Landrat Andreas Müller: „Das Telenotarztkonzept ist ein echter Mehrwert für die 1,4 Mio. Menschen in unserer Region!“

Für die Einrichtung des Telenotarztsystems werden die fünf südwestfälischen Kreise eine Trägergemeinschaft gründen. Der gemeinsame Antrag knüpft an die bereits in der Vergangenheit enge und vertrauensvolle Kooperation im Bereich des Rettungsdienstes und der notärztlichen Versorgung an. So wurde bereits vor sieben Jahren ein Arbeitskreis gegründet, der sich zweimal im Jahr trifft und mit diesen Fragen beschäftigt. Siegen-Wittgenstein, der Hochsauerlandkreis und der Kreis Olpe richten zudem eine technische Verbundleitstelle ein.

Bei der Umsetzung des Telenotarztsystems arbeitet die Region eng mit dem Aachener Institut für Rettungsmedizin und zivile Sicherheit (ARS) zusammen. Das Institut unterstützt unter anderem bei der Projektplanung, der Umsetzung in den Regelbetrieb, der Integration in die Bedarfsplanung, dem Aufbau eines Qualitätsmanagements und der wissenschaftlichen Begleitung.

Das Telenotarztsystem soll der qualitativen Weiterentwicklung des Rettungsdienstes dienen und ist ein zentraler Baustein der Digitalisierungsstrategie des Landes. „Gerade in unseren ländlichen Flächenkreisen kann das Telenotarztsystem seine Stärken ausspielen, weil für die Patientinnen und Patienten jede Minute zählt“, betont Andreas Müller. Wo der Telenotarzt konkret angesiedelt sein wird, steht noch nicht fest und wird im weiteren Prozess entschieden.

Der Antrag aus Südwestfalen wurde von der Steuerungsgruppe „Telenotarzt NRW“ positiv bewertet. In der Steuerungsgruppe sind neben der Landesregierung auch die Verbände der Krankenkassen, die kommunalen Spitzenverbände und die Ärztekammern Westfalen-Lippe und Nordrhein vertreten.

Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, 18.01.2022
Bildquelle: pixabay

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