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Ministerin Kunst begrüßt Stärkung der sorbischen Kultur

von Frank Baranowski
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Ministerin Kunst begrüßt Stärkung der sorbischen Kultur

Referent unterstützt ab Mitte Februar den Sorbenbeauftragten der Landesregierung

(lnp) Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur stärkt die Interessen und Belange der Sorben/Wenden in Brandenburg. Ab Mitte Februar 2015 nimmt ein neu eingestellter Referent des Beauftragten der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Staatssekretär Martin Gorholt, seine Arbeit auf. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Unterstützung des Sorbenbeauftragten, beispielsweise durch die Pflege von Kontakten zu sorbischen Einrichtungen und Verbänden und die Koordinierung minderheitenpolitischer Aufgaben. Als Referent wurde nach öffentlicher Ausschreibung und einem Bewerbungsverfahrens Měto Nowak ausgewählt.

Kulturministerin Sabine Kunst freut sich, dass mit der Einstellung eines zusätzlichen Referenten die Interessen und Anliegen der Sorben/Wenden im Land Brandenburg künftig noch besser vertreten werden können. „Ich freue mich, dass wir mit Měto Nowak einen Fachmann zur Unterstützung des Sorbenbeauftragten der Landesregierung gewinnen konnten. Er spricht fließend Sorbisch und ist aufgrund seines jahrelangen Engagements in sorbisch/wendischen Gremien und Verbänden sowie seiner Tätigkeit als stellvertretender Leiter des Witaj-Sprachzentrums der Domowina auch ein Kenner der Strukturen, Probleme und Bedürfnisse vor Ort. Zugleich ist er durch seine internationalen Kontakte sehr gut mit dem Stand der europäischen Minderheitenpolitik und den aktuellen Entwicklungen des internationalen Minderheitenrechts vertraut.“

Das zum 1. Juni 2014 novellierte brandenburgische Sorben- und Wendengesetz soll die Kultur und Sprache der nationalen Minderheit im  angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden besser schützen. Staatssekretär Martin Gorholt ist erster Beauftragter der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden. Seine Aufgabe ist es, die Koordination der Ministerien in Angelegenheiten der Sorben/Wenden zu verbessern. Er bereitet auch den Bericht der Landesregierung zur Lage des sorbischen Volkes vor, der zur Mitte jeder Legislaturperiode veröffentlicht wird. Damit ist eine Bestandsaufnahme sowie eine Prüfung der Wirksamkeit von Förderinstrumenten und Aussagen zu Vorhaben der Landesregierung verbunden. Der Sorbenbeauftragte steht allen Bürgerinnen und Bürgern sorbischer/wendischer Volkszugehörigkeit sowie allen sorbischen/wendischen Verbänden als Ansprechpartner zur Verfügung. Eine weitere Aufgabe besteht in der Weiterentwicklung des Minderheitenrechts im europäischen und internationalen Rahmen.

Die Sorben/Wenden sind seit anderthalb Jahrtausenden in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz langer Assimilierungsbemühungen früherer staatlicher Herrscher ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die Länder Brandenburg und Sachsen und der Bund unterstützen die Bemühungen der Sorben/Wenden, ihre angestammte nationale Identität zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das geschieht unter anderem durch die Stiftung für das sorbische Volk, die mit derzeit jährlich 17,8 Millionen Euro von den drei Geldgebern gefördert wird. Davon trägt das Land Brandenburg rund 2,9 Millionen Euro. In Brandenburg leben etwa 20.000 Sorben, die sich auch Wenden nennen.

Quelle: mwfk.brandenburg.de
Bildquelle: pixabay.com

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