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„Junge Naturforscher“ treten für Bienenschutz ein

von Frank Baranowski
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(lnp) „Junge Naturforscher“ und Umweltministerium treten für Bienenschutz ein. Im Beisein von 12 Schülerinnen und Schüler der 4. und 6. Klassen der Montessori-Schule Schwerin unterzeichneten Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Till Backhaus, und Schulleiter, Fred Vorfahr, heute im Umweltministerium in Schwerin eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel sich im Rahmen einer eigens von den Schülern eingerichtete Arbeitsgemeinschaft „Junge Naturforscher“ gemeinsam für Bienen stark zu machen.

Die heute geschlossene Kooperationsvereinbarung gehe, so der Minister, auf eine gemeinsame Aktion anlässlich des 25. Landesjubiläum im Sommer 2015 zurück: „Dieses besondere Ereignis haben wir zum Anlass genommen, um auf unserem Dienstgelände einen Bienenlehrpfad mit Schautafel, einer Bienenweide und Insektennisthilfen einzuweihen“, berichtete er weiter. Auch die Schüler seien vor Ort gewesen, da sie die Rückwand des großen Insektenhotels kunstvoll gestaltet hatten. „Schon damals entstand die Idee, zu beobachten und zu dokumentieren, welche Insekten tatsächlich in die Nisthilfen einziehen werden“, erklärte Vorfahr. Nun werde die Aufgabe offiziell von den Schülern übernommen.

Dr. Backhaus bezeichnete das Engagement der Schüler als „vorbildhaft“, denn wir verdanken den Bienen viel: „Die gesellschaftliche Bedeutung von Honigbienen liegt nicht allein im Honigertrag. Als blütenbestäubendes Insekt sichern Bienen das Heranreifen von Äpfeln, Kirschen und anderen Obstsorten. Unsere heimische Flora ist zu 80 % auf die Insektenbestäubung angewiesen, 75 % davon erfolgt durch die Bienen. Man schätzt, dass durch die Bestäubung der wirtschaftliche Wert der Honigbiene mindestens das Zehnfache des Honigertrages beträgt. Dadurch erhält sie eine überragende ökonomische und ökologische Bedeutung.“

Auch die Gefahren für Bienen ließ der Minister nicht unerwähnt: „Wenn die Bienenvölker zu wenig oder nur zu eintönige Nahrung finden, sinkt ihre Lebenskraft und sie werden anfälliger gegenüber Krankheiten und Pflanzenschutzmitteln. Umso mehr freue ich mich, dass sich wir heute echte Bienenbotschafter ernennen, die in der Natur unterwegs sind und ihre Beobachtungen und Erkenntnisse auch andere Menschen überbringen.“ Auch für Schulleiter Vorfahr stellt das Projekt ein „wichtiges, ergänzendes Praxisangebot“ dar, das in Form von Wahlpflichtfächern und Aktionen fest im Rahmenplan der lebendigen Ganztagsschule verankert sei.

Das Land unterstütze die Lebensbedingungen der Bienen umfassend: „Mit unterschiedlichen Förderprogrammen helfen wir, dass ausreichende und vielfältige Nahrung, vor allem Pollen zur Verfügung stehen. Das Geld erhalten beispielsweise Landwirte, um Blühstreifen und –flächen anzulegen und Fruchtfolgen abwechslungsreich zu gestalten“, erläuterte Dr. Backhaus. So können die Nahrungsgrundlagen der Insekten langfristig durch die Landwirtschaft gestärkt werden. „Auch unterstützen wir finanziell die Zucht gesunder und leistungsfähiger Honigbienen, zum Beispiel Bienenzuchtzentrum Bantin, sowie Schulungsmaßnahmen für Imker und die Bekämpfung von Bienenkrankheiten.“

Erst im März hatte das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) Ergebnisse aus einer Umfrage zur aktuellen Situation der Imkerschaft in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt, an der sich über 1.200 Imker beteiligt haben. Gegenstand der Umfrage waren unter anderem die Struktur der Bienenhaltung (Beginn der Haltung, Bienenart, Anzahl der Bienenstände), die Bienengesundheit, der Bezug von Fachinformationen sowie das Verbandsleben. Anstoß gaben die Pläne der Tierseuchenkasse MV einen Bienengesundheitsdienst zu etablieren, der den Imkern im Land als fachlicher Berater zur Seite stehen soll. „Mit einer Rücklaufquote von 66 % sind die Ergebnisse repräsentativ und bilden eine sehr gute Grundlage, um Aufgabenschwerpunkte zu formulieren, die sich konkret an den aktuell bestehenden Probleme der Imkerschaft ausrichten“, unterstrich der Minister.

Auch Privatpersonen können laut Backhaus ganz einfach aktiv werden: „Jeder der einen kleinen Garten besitzt, kann ein kleines Insektenhotel bauen oder eine Ecke mit einer Bienenweide anlegen. Das ist für den Gärtner zu Hause, die Bienen und viele andere Tiere in der Umgebung sehr nützlich. Selbst ein Blumenkasten auf dem Balkon hilft.“ Das Ministerium hat in den vergangenen zehn Jahren rund neun Mio. € Fördermittel zum Schutz der Bienen ausgezahlt.

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV Nr.123/2016 vom 13.04.2016.

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