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Jugendliche fürs Tüfteln und Experimentieren begeistern

von Frank Baranowski
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(landesnachrichtenportal) Jugendliche fürs Tüfteln und Experimentieren begeistern. Innenminister Herrmann und Bildungsminister Spaenle gratulieren Bundessiegern im Wettbewerb „Jugend forscht“ 2017. Herausragender Erfolg von zehn bayerischen Teams – Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg ist „Jugend forscht Schule 2017“.

Beim 52. Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ konnten insgesamt zehn Forschungsprojekte bayerischer Teams die Jury mit ihren Arbeiten überzeugen: zwei Projekte erzielten den 1. Platz, zwei Projekte erreichten den 2. Platz, ein Projekt den 3. Platz. Zudem wurden fünf weitere Projekte ausgezeichnet. Im Ländervergleich war Bayern mit elf Projekten auf Bundesebene am stärksten vertreten.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betonte in Vertretung des Ministerpräsidenten bei der Auszeichnung der diesjährigen Sieger: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben großartige Ergebnisse erzielt. Neugierde und Ausdauer sind dafür wesentliche Voraussetzungen. Mit ihren beeindruckenden Arbeiten haben die Schülerinnen und Schüler Kreativität und Erfindergeist gezeigt.“ Den Gewinnern gratulierte er: „Die Sieger haben mit ihren anspruchsvollen Arbeiten Fachwissen, Geschick und Ideenreichtum unter Beweis gestellt. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung und zu diesem großartigen Erfolg!“

Auch Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle zeigte sich anlässlich der Auszeichnung begeistert: „Im Rahmen von „Jugend forscht“ können sich Schülerinnen und Schüler intensiv mit einem MINT-Thema auseinandersetzen. Der Wettbewerb ergänzt das breite Repertoire an Maßnahmen zur MINT-Förderung an unseren Schulen. Er trägt dazu bei, Jugendliche fürs Tüfteln und Experimentieren zu begeistern.“ Minister Spaenle fügte hinzu: „Auch die Schulen dürfen auf diesen Preis sehr stolz sein: Sie führen junge Menschen an die Welt der Naturwissenschaften, der Informatik, der Mathematik und Technik heran. Junge Talente finden bei engagierten Lehrkräften Unterstützung. Sie begleiten die Nachwuchsforscherinnen und -forscher bei ihrer Projektarbeit.“

Um bayerischen Lehrkräften Anregungen und Beispiele zu geben, wie der Wettbewerb „Jugend forscht“ als Instrument der Begabten- und der MINT-Förderung gewinnbringend genutzt werden kann, veranstaltete das Bayerische Kultusministerium in Zusammenarbeit mit dem Erlanger SchülerForschungsZentrum im Rahmen des Bundeswettbewerbs eine Lehrerfortbildung.

Die bayerischen Bundessieger „Jugend forscht 2017“
Der 16-jährige Johannes Greiner und der 15-jährige Stephan Wagner vom Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach wurden mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit ausgezeichnet, der mit 3.000 Euro dotiert ist. Die Schüler erforschten ringförmige Strukturen, die von bestimmten Metallsalzen ausgebildet werden: Sie untersuchten, wie diese sog. Liesegangschen Ringe in Gelatinegel entstehen. Mit ihren Versuchen bestätigten sie u. a. die gängige Annahme, dass die Ringe immer dann besonders scharf und klar sind, wenn kleine Kristalle sich zu größeren zusammenlagern.

Der Schüler Luca Fäth, 17 Jahre alt, vom Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg belegte den 1. Platz im Fachgebiet Technik. Er konstruierte ein Einrad, das sich von selbst im Gleichgewicht hält. In einem Holzgehäuse mit Sitz und Griffen befindet sich ein Akku und ein Elektromotor, der das Rad eines Motorrollers antreibt. Ein kombinierter Beschleunigungs- und Lagesensor sorgt zusammen mit einem Minicomputer für die Balance.

Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg ist „Jugend forscht Schule 2017“
Den Sonderpreis der Kultusministerkonferenz für die „Jugend forscht Schule 2017“ erhielt das Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg. Mit dem Preis werden Schulen ausgezeichnet, denen es in besonderer Weise gelingt, Schülerinnen und Schüler in den MINT-Fächern zu fördern. Für die Vorauswahl wurde pro Bundesland eine Schule nominiert.

Das Friedrich-Dessauer Gymnasium Aschaffenburg überzeugte mit einem leistungsorientierten MINT-Förderkonzept, das sich an Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 5 richtet: In der Laudatio lobte die Jury, dass Schülerinnen und Schüler schrittweise an das forschende Lernen herangeführt werden, beispielsweise durch Sprachsensibles Experimentieren, Talentschmieden und eine Wissenschaftsmesse. Breitenförderung werde genutzt, um Talente zu finden und diese zu Spitzenleistungen und auch zum Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ zu führen. Die Schule sei in vielfältiger Weise nach außen und innen vernetzt. Aufgrund der beeindruckenden Erfolge, die das Gymnasium bereits erzielt habe, sei das Konzept hervorragend auf viele andere Schulen übertragbar.

Der Wettbewerb „Jugend forscht 2017“
Beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht 2017“ wurden insgesamt 107 Projekte von 178 Schülerinnen und Schülern aus allen 16 Bundesländern präsentiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich zuvor bei den Regional- und Landeswettbewerben für die Bundesebene qualifiziert. Dabei messen sich Nachwuchsforscher im Alter von 15 bis 21 Jahren. In den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik können Einzel- und Gruppenarbeiten von Teams mit maximal 3 Mitgliedern eingereicht werden. Die beliebtesten Themengebiete waren 2017 in Bayern Technik, Biologie und Chemie.

Das Motto der aktuellen 52. Runde des Wettbewerbs „Jugend forscht“ lautete: „Zukunft. Ich gestalte sie“. In Bayern wurden insgesamt 1.158 Projekte von 1.961 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Wettbewerb „Jugend forscht / Schüler experimentieren“ eingereicht. Damit lag Bayern bundesweit bei der Teilnehmerzahl an der Spitze.

Die Erfolge der bayerischen Jungforscher im Überblick:
Johannes Greiner (16) und Stephan Wagner (15), Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach

Chemie der Ringe: Untersuchung am Phänomen der Liesegangschen Ringe in Gelatine-Gelen
Fachgebiet: Chemie
Preis für die originellste Arbeit (Bundessieg) (3.000 Euro)
Luca Fäth (17), Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg

Perfekt im Gleichgewicht: Self-balancing Unicycle
Fachgebiet: Technik
1. Platz im Fachgebiet (Bundessieg) (2.500 Euro)
Christoph Hecker (17), Jakob Götz (16) und Florian Otto (18), Pfleiderer GmbH Neumarkt

Sicher auf dem Silo: Absturzsicherung Fahrsilo
Fachgebiet: Arbeitswelt
2. Platz im Fachgebiet (2.000 Euro)
Preis für eine Arbeit von Auszubildenden auf dem Gebiet „Mensch – Arbeit – Technik“ (1.000 Euro)
Johannes Klatt (18), Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg
Sternforschung: Analyse der Schwankungen der Fe-K-Alpha-Linie im System Cygnus X-1
Fachgebiet: Geo- und Raumwissenschaften

2. Platz im Fachgebiet (2.000 Euro)
Constantin Geier (19), Ignaz-Günther-Gymnasium Rosenheim
Schnelle Bilder in 3-D: Entwickeln einer VR-App für Videoübertragung in Echtzeit
Fachgebiet: Mathematik/Informatik

3. Platz im Fachgebiet (1.500 Euro)
Felix Leon Braun (18), Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg

Lebendes Biosiegel für Äpfel: Flechten der Gattung Xanthoria als Bioindikator im Obstbau
Fachgebiet: Biologie

5. Platz im Fachgebiet (500 Euro)
Philipp Herget (16) und Maurice Noll (16), Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach

Kat gegen dicke Luft: Licht reinigt Luft: Tageslicht-Fotokatalyse mit modifiziertem Titandioxid
Fachgebiet: Chemie

5. Platz im Fachgebiet (500 Euro)
Preis für eine Arbeit auf dem Gebiet der Umwelttechnik (1.500 Euro)
Bernhard Kirchmair (17) und Vincent Gregor Nieraad (16), Gabriel-von-Seidl-Gymnasium Bad Tölz

Schnüffler für ein radioaktives Gas: Pulsformanalyse einer Radonionisationskammer
Fachgebiet: Physik
5. Platz im Fachgebiet (500 Euro)

Teilnahme am China Adolescents Science and Technology Innovation Contest in China
Christoph Setescak (18), Albertus-Magnus-Gymnasium Regensburg

Styrol statt Essig: Chemische Nachbehandlung von Fahrradreifen
Fachgebiet: Physik

Aufenthalt in einem Joint Research Centre der Europäischen Kommission in Italien
Sebastian Lew (15), Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking

Filme, die bewegen: 4-D-Stuhl – Filme neu erleben
Fachgebiet: Technik
Preis für eine Arbeit auf dem Gebiet der Technik (500 Euro

Bayerisches Staatsministerium
für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
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Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium vom 29.05.2017.

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