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Ausbildungsgütesiegel kann für das Handwerk hilfreich sein

von Frank Baranowski
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Ausbildungsgütesiegel kann für das Handwerk hilfreich sein

Dorfbäckermeister Stefan Richter unterstützt Initiative sächsischer Spezialgerüstbauer

(lnp) Nachdem sich in dieser Woche die beiden Geschäftsführer der Roßweiner „Gemeinhardt Service GmbH“, Dirk Eckart und Walter Stuber, mit einem offenen Brief an die Landespolitik und an die sächsischen Handwerkskammern gewandt haben, um für die Einführung eines Labels als geprüfter Ausbildungsbetrieb im sächsischen Handwerk zu werben, scheint man sich auch in anderen Handwerksberufen mit dieser Idee anfreunden zu können.

Dorfbäckermeister Stefan Richter, der Bäcker und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei ausbildet, weiß, wie schwierig es ist, sich bei der Azubigewinnung gegen die Industrie durchzusetzen. „Je größer die Betriebe sind, desto mehr Geld kann für Nachwuchskampagnen und Employer Branding ausgegeben werden. Gleichzeitig steigt das Angebot an Informationen und Optionen für Schulabgänger. Für kleine, regionale Handwerksbetriebe wird es zunehmend zur Herausforderung, sich auf dem Arbeits- und Karrieremarkt effektiv zu präsentieren“, weiß Bäckermeister Richter.

Für den Kubschützer Stefan Richter besteht der Arbeitsalltag aus Backwaren, die getreu seinem Firmenmotto handwerklich hergestellt und frei von Zusatzstoffen „einfach lecker“ sind. Neben der Praxis des „täglich Brot“ liegt dem überzeugten Genusshandwerker auch die Zukunft handwerklicher Unternehmensführung am Herzen, denn an der Akademie des Bäckerhandwerks Sachsen unterrichtet er im Fach Betriebswirtschaft die Meisterkurse. Darüber hinaus ließ sich Richter von Roland Ermer überzeugen, die Nachfolge des Riesaer Bäckermeisters Matthias Brade im Vorstand des Landesinnungsverbandes Saxonia anzutreten und sich um die Ausbildung der Bäckereijugend zu kümmern.

Richter ist kraft seines Amtes in Sachsen gleichzeitig auch der Vertreter Sachsens im Berufsbildungsausschuss des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. „Wir müssen den Nachwuchs für unser Handwerk begeistern und deshalb die Ausbildung sinnvoll weiterentwickeln und stärken. Jede Initiative, die die Qualität und die Vorteile handwerklicher, dualer Ausbildung thematisiert, verdient Beifall. Ergänzend zum Kammerwettbewerb ‚Praktiker leisten was‘ ist ein Label des sächsischen Handwerks eine Gelegenheit, engagiert und ordentlich ausbildende Unternehmen zu fördern und positiv herauszustellen “, so Richter weiter.

Ein Blick auf das Modell des DEHOGA-Landesverbandes zeigt, dass eine Zertifizierung, die alle drei Jahre erneuert werden muss, auch nicht die Welt kostet. Dort muss man jährlich, je nach Anzahl der Auszubildenden, mit maximal 250 Euro Zertifizierungskosten rechnen. „Anfallende Kosten müssen auch für einen kleinen Betrieb erschwinglich bleiben“, so der Bäckermeister. „Es soll und darf ja keine Luxusprämierung sein, sondern die Dokumentation des wünschenswerten Normalfalles. Also einer ordentlichen, fundierten handwerklichen Ausbildung, auf die sich junge Menschen vertrauensvoll einlassen können“, sagt Richter. „Vielleicht wäre es sinnvoll, sich die Bedingungen der DEHOGA-Zertifizierung genau an- und teilweise abzuschauen – ich hatte bei der Arbeit mit den DEHOGA-Miniköchen Gelegenheit, die Nachwuchsarbeit des Verbandes näher kennenzulernen.“

Gerade erst konnte man sich in Sachsen über den dritten Platz von Bäckerin Julia Garten bei den Deutschen Meisterschaften der Bäckereijugend freuen. „Die Sächsischen und die Deutschen Meisterschaften begeistern den Nachwuchs für unser Handwerk und zeigen auch regelmäßig, dass Sachsen kein Entwicklungsland der Branche ist. Mit einem ähnlich dem DEHOGA-zertifizierten Label ‚TOP- Ausbildungsbetrieb‘ könnte das sächsische Handwerk, und damit natürlich auch das sächsische Bäckerhandwerk, in Zeiten von Internet-Vergleichsportalen, Bewertungen und Influencern selbst im Wortsinne Maßstäbe setzen“, ist sich Richter sicher.

Weitere Infos: www.richter-kubschuetz.de

Quelle: meeco Communication Services, 14.02.2022
Bildquelle: pixabay

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