Startseite BundesländerHessen Angelika Löber (SPD): Landesregierung muss sich für die bessere Erforschung der Krankheit einsetzen

Angelika Löber (SPD): Landesregierung muss sich für die bessere Erforschung der Krankheit einsetzen

von Frank Baranowski
0 Kommentare

(LNP) Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Angelika Löber hat die Hessische Landesregierung für ihren mangelnden Einsatz gegen die rätselhafte Rinderkrankheit Paratuberkulose kritisiert. „Paratuberkulose verursacht nicht nur erhebliche wirtschaftliche Verluste, es ist auch noch nicht ausreichend untersucht, ob die Krankheit eine Gefahr für den Menschen darstellt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die schwarz-grüne Landesregierung, die den Verbraucherschutz gerne als Aushängeschild benutzt, kann hier nicht tatenlos zusehen. Sie sieht jedoch derzeit keinen Anlass zu Veränderungen. Solange eine Gefahr für den Menschen auch nur im geringsten Maße besteht, muss hier etwas unternommen werden“, sagt die SPD-Politikerin am Dienstag in Wiesbaden.

Paratuberkolose sei eine weltweit verbreitete infektiöse, chronische Durchfallerkrankung bei Tieren, hervorgerufen durch Mycobacterium avium ssp. Paratuberculosis (MAP). Diese Krankheit gelte bis heute als unheilbar und befällt vor allem Rinder, Ziegen und Schafe, so Löber.

Löber forderte Schwarz-Grün auf, darauf hinzuwirken, dass die Paratuberkulose besser erforscht werde. Dazu müsse die Landesregierung, am besten auch im Zusammenspiel mit dem Bund, Anstöße geben und eine Realisierung ermöglichen. Ausdrücklich begrüßt Löber die Einführung des sogenannten HEMAP-Zertifizierungssystems, welches in Hessen zum 1. Januar 2015 in Kraft getreten ist. Dieses sollte jedoch verpflichtend sein und nicht freiwillig, wie es die Landesregierung geplant hat.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht derzeit keine abschließende Möglichkeit einer Risikobewertung der MAP-Bakterien. Nach wie vor ist unklar, welche Rolle diese Bakterien als Infektionserreger beim Menschen spielen. Es fehlen Daten zur Prävalenz und Konzentration der Keime für verschiedene Lebensmittelproduktgruppen. Zudem existiert bis heute kein praktikables Testsystem, welches erlaubt eine MAP-Infektion bei einem Einzeltier sicher festzustellen. So ist die Wahrscheinlichkeit der Infektion mehrerer Tiere bei Ausbruch der Krankheit in einer Herde sehr hoch.

Katja Apelt
Pressesprecherin
SPD-Landtagsfraktion Hessen
Schlossplatz 1-3
65183 Wiesbaden
Tel.: 0611 / 350 – 504
Fax: 0611 / 350 – 513
E-Mail: k.apelt@ltg.hessen.de

Das könnte dir auch gefallen