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Den Massendurchfluss in Industrieanlagen bestimmen

von Frank Baranowski
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(lnp) Ausgezeichnete Promotion. Den Massendurchfluss in Industrieanlagen bestimmen. Für Flüssigkeiten ist diese Messung kein Problem, für Schüttgüter eine große Herausforderung. So hat Christoph Baer das Rätsel geknackt.

In seiner Promotion hat Dr. Christoph Baer ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Durchflussmenge von Schüttgütern präzise messen lässt. Dafür hat der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) den Bochumer Forscher mit einem Promotionspreis ausgezeichnet. Die Ehrung nahm der Ingenieur am 24. November 2016 an der Ruhr-Universität Bochum entgegen.

In automatisch operierenden Industrieanlagen ist es notwendig, die Menge durchfließender Stoffe präzise zu erfassen. Für Flüssigkeiten ist das seit Jahren problemlos möglich. Für Schüttgüter hingegen ist es ungleich schwerer.

Schüttgüter werden in der Regel pneumatisch gefördert, also mit Gasströmungen durch die Anlage bewegt. Um ihre Menge in Echtzeit zu bestimmen, muss bekannt sein, wie viele Partikel sich in einem bestimmten Volumen des Gasstroms befinden und wie schnell sich diese fortbewegen. Basierend auf berührungslosen Radarmessungen ist es Christoph Baer gelungen, genau diese beiden Parameter gleichzeitig, präzise und zuverlässig zu erfassen.

Interessant für viele Industriezweige
Die Technik ist für verschiedene Industriebranchen von Interesse. In der Lebensmittelindustrie ist es aus hygienischen Gründen zum Beispiel unabdingbar, die Menge des durchfließenden Schüttguts zu bestimmen, ohne dass der Messkopf in das Produkt eintaucht. Auch die chemische Industrie ist auf eine berührungslose Messung angewiesen, zum Beispiel beim Transport von toxischen oder explosionsgefährdeten Stäuben.

Christoph Baer knüpfte während seiner Promotion zahlreiche Industriekontakte, um sein Verfahren in unterschiedlichen Anwendungen zu testen. Er kooperierte schon früh in seiner Doktorarbeit mit Herstellern für industrielle Messtechnik, die derzeit basierend auf seinen Ergebnissen ein industrielles Messgerät entwickeln.

Zur Person
Christoph Baer studierte Elektro- und Informationstechnik an der Ruhr-Universität Bochum, wo er 2009 einen Diplomabschluss erwarb. Auch diese Arbeit zeichnete der VDE aus, mit dem Preis für herausragende Diplomarbeiten. Von 2010 bis 2015 promovierte Baer am Bochumer Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik. Er hat in dieser Zeit über 30 wissenschaftliche Publikationen sowie acht wissenschaftliche Zeitschriftenartikel als Erstautor veröffentlicht; darüber hinaus meldete er acht Patente erfolgreich an. Zurzeit arbeitet Christoph Baer als akademischer Rat am Bochumer Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik.

Über den Preis
Der Bezirksverband Rhein-Ruhr und die nordrhein-westfälische Landesvertretung des VDE stiften den Promotionspreis jährlich; erstmals wurde er 1993 verliehen. Er steht Wissenschaftlern der Universitäten/Hochschulen Aachen, Bochum, Duisburg-Essen, Dortmund, Hagen, Paderborn, Siegen und Wuppertal offen. Der Preis würdigt besondere Promotionsleistungen in den Bereichen der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik, Informatik und ergänzender Technologien und Wissenschaften. Er ist mit 3.000,00 Euro dotiert.

Pressekontakt
Dr. Christoph Baer
Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 27606
E-Mail: christoph.baer@rub.de

Prof. Dr. Thomas Musch
Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 27113
E-Mail: thomas.musch@est.rub.de

Dr. Julia Weiler
Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Dezernat Hochschulkommunikation
Wissenschaftskommunikation
Tel: +49 (0)234/32-25228
Gebäude: UV 0/40
Universitätsstr. 150, 44801 Bochum
julia.weiler@uv.rub.de
www.uv.rub.de/dezernat8

Quelle: Pressemitteilung Ruhr-Universität Bochum vom 25.11.2016.

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